In 16 Stunden Schulgartenaktivitäten konnten sich die Schüler der AG „Kleine Gärtner“ durch aktive Wahrnehmung der Naturprozesse - riechen, fühlen, schmecken, hören, tasten, sehen - mit den Gegebenheiten der Umwelt auseinandersetzen, Erfahrungen sammeln und - Wissen über die Natur aneignen. Das alle Pflanzen zum Wachsen und Gedeihen Wasser benötigen ist den Kindern bekannt – das Gießen macht ja auch riesigen Spaß. 

Es wächst !
Anfang April entnahm ich mit den Kindern Bodenproben von den Gemüsebeeten. Bei der Auswertung mit einem Bodenanalyse-Set stellten wir fest, dass sich der pH-Wert im normalen Bereich befand. So konnten ohne künstliche Düngemittel nur mit etwas gut verrotteten Kompost, den die Kinder oberflächlich ein grubberten, die Beete für die erste Aussaat vorbereitet werden. Bei der Anbauplanung
berücksichtigten wir, dass  jede Pflanze an den Boden Stoffe abgibt, die auf das Wurzelwachstum benachbarter Pflanzen positiv oder negativ einwirken.                              

Deshalb pflanzten wir zwischen die Möhren – Zwiebeln und zur alternativen Schädlingsbekämpfung zwischen Erbsen – Tagetes. Über mögliche Verletzungsgefahren bei der Bearbeitung des Bodens zur Förderung der Nutzkulturen wurden die Kinder von mir belehrt. Bei offenen Wunden darf kein Kontakt mit dem Boden erfolgen (Tetanus)! Auch das richtige Verhalten im Schulgarten (klettern auf Bäume, herabfallende Äste bei starkem Wind und die vorsichtige Benutzung der Arbeitsgeräte) wurde erläutert. Im Komposter hatten sich Wespen ein Nest angelegt! Da mussten wir immer Acht geben, dass wir ihnen nicht zu nahe kamen.

Blick von der Terasse

Duftende Blüten und bunte Beeren verlocken kleine Entdecker, sie anzufassen oder in den Mund zu stecken. Doch so schön Engelstrompete, Schneebeere, Fingerhut oder Seidelbast aussehen, so giftig sind sie. Ebenso gefährlich sind Pilze, die auf Wiesen oder unter Bäumen wachsen und meist giftig sind. Deshalb führe ich mindestens 2-mal pro Schulhalbjahr Giftpflanzen-Exkursionen mit den Kindern der AG „Kleine Gärtner“ durch. Nur bekannte Beeren (Erdbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren) dürfen nach Abwaschen (Fuchsbandwurm) genascht werden. Die Kinder müssen immer vorher fragen, welche Früchte unbedenklich gegessen werden dürfen!      
Im August nach den Ferien legten wir gemeinsam ein neues Erdbeerbeet an. Dazu brachten wir neues Pflanzsubtrat von der Gärtnerei  Ifland in Markranstädt aus. Herr Ifland führte auch auf diesem Beet, welches die Schüler vorher von vielen Wildpflanzen befreit hatten, eine Boden-Analyse durch. Auch hier war das Ergebnis gut, sodass im nächsten Jahr nur etwas Urgesteinsmehl zur Auflockerung
untergemischt werden soll.    
Im Herbst ernteten die Kinder Tomaten, wohlschmeckende Möhren und viele Kürbisse. Danach wurde Gelb Senf zur Gründüngung ausgesät.

Zur Winterfestmachung wurden noch die Dahlienknollen ausgegraben und die Stauden zurückgeschnitten.
So ging das interessante Gartenjahr schnell vorbei.